Holzfäller in Kanada – ein Traumjob?

Förster-Wald-Waldarbeiter-Landesforst-Brennholz
Die Aufgaben eines Försters
21. März 2017
alle anzeigen
Holzfäller-Kanada-Traumjob-Brennholz-Forst

Aufgaben eines Waldarbeiters/Holzfällers in Kanada

Waldarbeiter werden im Volksmund oft als Holzfäller bezeichnet, dabei umfasst der Beruf eines Waldarbeiters mehr Aufgaben, als das bloße Fällen von Bäumen. Viel mehr pflegen Waldarbeiter die Pflanzen eines Waldes und sorgen dafür, dass kranke Pflanzen und Bäume geschlagen werden. So werden auch kranke und umgestürzte Bäume gefällt und entfernt um so einen gesunden Wald sicher zu stellen. Gleichzeitig gehören auch die Holzernte und das Aufforsten eines Waldes zu den Aufgaben eines Waldarbeiters. So wird sichergestellt, dass die abgeforstete Fläche wieder aufgeforstet wird und nachhaltige Forstwirtschaft betrieben wird. Außerdem werden auch Waldstraßen von Waldarbeitern frei gehalten und Hochstände kontrolliert.

Berufsalltag eines Waldarbeiters in Kanada

Ganz grob lässt sich der Waldarbeiter in Kanada in das Schlagen von Bäumen und das Pflanzen von Bäumen unterteilen. Daneben ist die Kontrolle wichtig, ob es kranke Bäume gibt. Diese Kontrolle läuft oft neben den eigentlichen Tätigkeiten mit und spielt für die meisten Waldarbeiter eine weniger große Rolle. Bei diesem Beruf ist der Waldarbeiter bei Wind und Wetter draußen und muss entsprechend robust sein. Baumstämme werden oftmals auch mit dem Helikopter transportiert, dies ist gefährlicher aber mit dem Helikopter lassen sich mehrere Tonnen Holz je Flug transportieren.

Das Schlagen des Holzes

Der Holzfäller in Kanada wird in der Regel nach Leistung bezahlt, sprich je mehr Bäume gefällt werden, umso mehr Geld erhält der Holzfäller. Zum Schlagen der Bäume verwenden Waldarbeiter Motorsägen und /oder Holzerntemaschinen, wobei letztere nicht in jedem Gelände eingesetzt werden können. Das ist ein Grund dafür, dass immer noch viele Menschen für die Holzernte benötigt werden. Diese körperlich sehr anstrengende Arbeit erfordert neben Kraft und Ausdauer auch eine hohe Trittsicherheit auf dem unebenen Waldboden. Sie zieht immer wieder „Work and Travel- Teilnehmer“ an, da sich in kurzer Zeit verhältnismäßig viel Geld verdienen lässt. Ein sehr guter Waldarbeiter verdient im Jahr durchaus 60.000 kanadische Dollar und mehr. In den USA, besonders im Südwesten werden auch Jahresgehälter in Höhe von 70.000 US Dollar gezahlt. Neben dem reinen Schlagen bzw. Fällen von Bäumen werden diese auch für die weitere Verarbeitung vorbereitet. Dies bedeutet, dass die Äste entfernt werden und in der Regel auch die Rinde mit entsprechenden Geräten, wie zum Beispiel der Stockfräse entfernt und die Stämme aufgearbeitet werden. Danach werden die Stämme an den Straßen gelagert und von dort abgeholt und abtransportiert. Besonders schwierig ist das Schlagen und Abtransportieren von Bäumen an Stellen, welche schlecht zugänglich sind, bzw. wenn nur ein einzelner Baum geschlagen werden soll und die umstehenden Bäume stehen bleiben sollen.

Das Aufforsten

Auch beim Aufforsten werden die Arbeiter im Akkord bezahlt und sind nach wie vor Maschinen überlegen, was auch an der schlechten Zugänglichkeit vieler Bereiche gilt. So schafft ein erfahrener Waldarbeiter es mehr als doppelt so viele Setzlinge zu setzen wie eine Maschine. Dabei ist der Beruf des Waldarbeiters in Kanada körperlich anstrengend, entschädigt aber durch eine abwechslungsreiche Tätigkeit und durch großartige Natur, in welcher gearbeitet wird. Die Setzlinge (sehr junge Bäume) werden in vorher abgeholzten Gebieten neu gepflanzt, wobei der Waldarbeiter auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Setzlingen achten muss. Er fährt meist mit einem ATV (All-Terrain-Vehicle) wie zum Beispiel einem Quad und transportiert darauf die Setzlinge. Auf der Fläche selbst werden die Setzlinge dann eingepflanzt.

Unterschiede für Waldarbeiter zwischen Kanada und Deutschland

Der auffälligste Unterschied zwischen Deutschland und Kanada liegt in der Größe der Wälder, welche in Kanada deutlich größer sind. Die gesamte baumbestandene Fläche in Kanada beträgt ungefähr 3,5 Millionen Quadratkilometer, nur Russland und Brasilien haben mehr Wald zu bieten. Deutschland hat im Vergleich zu Kanada eine sehr kleine Waldfläche von "nur" 114.190 Quadratkilometern. Die verschiedenen Waldregionen Kanadas verteilen sich dabei im ganzen Land, also von den arktischen Gebieten im Norden, über die Laubwälder im Osten Kanadas bis zu den Küsten und Regenwäldern im pazifischen Westen. Sehr große Naturgebiete, besonders in den Tundra- und Bergregionen, bedecken ca. 70 % Kanadas, mehr als die Hälfte der ausgedehnten Waldgebiete ist Urwald.

Im Westen Kanadas finden wir den weltgrößten, unberührten borealen Regenwald, hier wachsen mehrere hundert Jahre alte Bäume. Diese Regionen wurden teilweise noch nie von Menschen besucht. Untersuchungen zeigen, dass unter dem Waldboden noch Millionen Tonnen von Bodenschätzen wie Gold und Kohle lagern.

Kanada lebt unter anderem von der Forstwirtschaft und entsprechend viele Berufe sind direkt und indirekt von der Forstwirtschaft abhängig. Zudem ist die Holzindustrie in Kanada ausgeprägter, als dies in Deutschland der Fall ist. Dies führt dazu, dass größere Holzmengen geerntet werden und entsprechend mehr aufgeforstet werden muss. Gleichzeitig ist die Auftragslage und entsprechend die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Kanada stark von den USA abhängig, da viel kanadisches Holz in die USA exportiert wird. Die Baukrise in den USA führte beispielsweise zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage und daraus resultierend weniger Aufträgen in Kanada. Es gibt in Kanada deutlich mehr Waldarbeiter, die im Akkord Bäume schlagen, als dies in Deutschland der Fall ist, wo die Aufgabe eines Waldarbeiters in der Regel ein breites Aufgabenfeld umfasst. In Kanada dagegen sind die einzelnen Aufgaben verteilt und Waldarbeiter, die mehrere Aufgaben ausführen sind seltener.

Die Kontrolle der Gesundheit der Wälder unterliegt in Kanada beispielsweise dem Forstaufseher, während in Deutschland auch die Waldarbeiter darin eingebunden sind und über Baumkrankheiten etc. bescheid wissen müssen. Das Wetter dem der Waldarbeiter ausgesetzt ist, ist in Kanada ebenfalls deutlich extremer und die Tiere der Kanadischen Wälder sind deutlich gefährlicher, neben Wölfen, die es ja auch in Teilen Deutschlands vereinzelt gibt, sind es vor allem Bären, die in Kanada gefährlich werden können. Solche Risiken sind in Deutschland dagegen nicht zu befürchten. Außerdem sind die Maschinen mit denen gearbeitet wird in Kanada oft größer, was der größeren Holzmenge geschuldet ist. Zudem sind die Waldarbeiter in Kanada oft lange unter sich, da sie entfernt der Städte arbeiten und eine Fahrt in die Stadt sich zum Feierabend nicht lohnen würde. Gleichzeitig ist die Arbeit in Kanada für viele ein Traum und der Einstieg als Waldarbeiter eine sehr gute Möglichkeit, wenn die entsprechenden Voraussetzungen mitgebracht werden. Allerdings ist auch die Forstwirtschaft in Kanada ständigen Veränderungen unterworfen. Auch in Nordamerika verändert sich die Arbeit nämlich beispielsweise durch neue Technologien und Umweltauflagen. Gegenwärtig steckt die Holzbranche in Kanada jedoch in der Krise.

 
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessern. Durch Ihren Besuch stimmen Sie dem zu.