Kettensägen – welche ist die Richtige?

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Die Aufgaben eines Försters
21. März 2017
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Kettensägen - ein effektives Werkzeug zur Brennholzgewinnung

In vielen Berufen ist die Kettensäge nicht mehr wegzudenken: In der Forstwirtschaft beispielsweise werden sie zur effektiven Fällung von Bäumen genutzt, doch auch im traditionellen Handwerk greifen die Arbeiter gerne auf das Werkzeug als Schneidehilfe zurück. Im privaten Bereich findet die Säge bevorzugt Verwendung, wenn es um das Zurechtschneiden von Brennholz aus dem Wald geht. Eine motorisierte Säge kann diese Arbeit um ein Vielfaches erleichtern, trotzdem stellt sich die Frage: Welches Modell könnte denn für mich und meinen Anwendungsbereich die richtige und passende Alternative sein? Von der Elektrokettensäge bis hin zu einer Benzinmotorkettensäge gibt es dabei grundsätzlich alles, was das Handwerkerherz begehrt: Dies macht die Auswahl jedoch im Einzelfall nicht unbedingt leichter.

Benzinmotorsägen: Die Kraftpakete

Wer vor allem Wert auf die Sägeleistung und eine größtmögliche Reichweite legt, der bevorzugt unter Umständen eine benzinangetriebene Lösung: Nicht umsonst setzen Profis und professionelle Handwerker oftmals ebenfalls auf Benzinmotorsägen. Vor allem beim Fällen größerer, massiver Bäume entfalten die Kraftpakete ihre ganze Stärke, da sie grundsätzlich für intensivere Sägearbeiten ausgelegt sind. Bei einem Gebrauch als Werkzeug für das Brennholzschneiden kommen auch kompaktere Modelle in Frage, die zwar in Sachen Leistung nicht immer an die größeren Pendants heran reichen, aber während eines längeren Arbeitsprozesses weit weniger Muskelkraft für das bloße Halten der Säge abverlangen. Bei der PS- Zahl gilt: Ab 5 PS bewegt sich die Motorleistung definitiv im Profi-Bereich, unter 2,5 PS können zumindest keine größeren Bäume mehr gefällt werden.

Elektrokettensäge: Pflegeleicht und umweltfreundlich

Ein großer Vorteil der Elektro Kettensäge liegt schon in der Antriebsart begründet, denn im Gegensatz zu Benzinmodellen werden hier keine Abgase während des Betriebes produziert. Dabei eignet sich die stromgetriebene Arbeitshilfe tendenziell eher für kleinere Grundstücke und Gärten, idealerweise mit einer Steckdose in der direkten Nähe. Durch ihren geringen Aufwand, der für die Pflege und Wartung investiert werden muss, präferieren häufig Hobby-Handwerker und Gärtner diese Variante.

Beide Antriebsarten sind in unterschiedlichen Leistungsstärken verfügbar

Diese Empfehlungen können aber natürlich im Einzelfall noch einmal etwas abweichen, denn auch innerhalb der beiden Antriebsarten ergeben sich, wie bereits erwähnt, durchaus Unterschiede in Sachen Leistungsstärke. In Bezug auf die Schwertlänge gilt übrigens: Je gröber und intensiver die Arbeit, desto länger sollte auch das eigentliche Schwert der jeweiligen Säge sein. In beiden Kategorien lohnt sich deshalb ein differenzierter Vergleich und Blick auf die technischen Details in jedem Fall. Als allgemeine Empfehlung lässt sich jedoch fest halten: Bei regelmäßigen, schweren Arbeiten im Freien kommt eher eine Benzinmotorsäge in Frage, für leichtere Tätigkeiten, zu denen auch das Schneiden von Brennholz gezählt werden kann, ist die Anschaffung einer Elektrosäge zumeist sinnvoller.

Unterschiedliche Sägekettentypen ebenfalls zu beachten

Bei den Sägekettentypen sind sogenannte Halb- und Vollmeiseketten voneinander zu unterscheiden. Beide Arten bestehen in den meisten Fällen aus hochlegierten Chrom- Nickel-Stahl für einen maximalen Korrosionsschutz und eine dementsprechende Verschleißfestigkeit. Auch hier muss im Einzelfall abgewogen werden, eine allgemeingültige Aussage, welcher Typ besser ist, lässt sich nicht treffen. Halbmeißelketten bieten eine hohe Schnittleistung bei vergleichsweise weniger Rückschlagneigung, die aber dennoch nicht an die Vollmeißelvariante heran reicht. Dafür sind sie weitaus unempfindlicher und flexibler einsetzbar. Die Vollmeißelkette verlangt weitaus mehr Vorsicht und Achtung bei der Pflege, das Nachschärfen sollte zudem besser Experten überlassen werden. Letztere Alternative eignet sich also wiederum eher für professionelle Handwerker und Berufstätige, die auf eine maximal leistungsfähige Säge angewiesen sind.

Persönliche Schutzkleidung / Sicherheitsausrüstung beim Umgang mit Kettensägen

Egal bei welcher Kettensäge, die Gefahren des Werkzeuges sollten zu keiner Zeit unterschätzt werden. Neben einem stabilen Schutzhelm empfiehlt sich das Tragen von Schnittschutzhosen, Arbeitsschuhen und Schnittschutzhandschuhen. Im ungünstigsten Falle kann, beim Weglassen der Ausrüstung, ein unsachgemäßer Umgang oder schlichtweg ein unvorhergesehenes Ereignis wie das Stoßen auf einen Fremdkörper zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen. Nicht nur die Profis aus dem Forst gehen deshalb kein Risiko ein und tragen bei jeder Arbeit mit dem Werkzeug die genannten Kleidungsstücke. Auch beim Zurechtschneiden von Brennholz kann dann so gut wie nichts mehr schief gehen.

Persönliche Schutzausrüstung für Forstwirte / PSA-Forst

Zu der Persönlichen Schutzausrüstung gehört laut PSA-Forst ein Forsthelm, eine Schnittschutzhose, Schutzhandschuhe, eine Schutzjacke und Sicherheitsschuhe.

Wenn Sie einen Schutzhelm im Wald einsetzen, dann muss dieser mit Gesichts- und Gehörschutz ausgestattet sein und der DIN EN 397, 352 und 1731 entsprechen. Ein Schutzhelm soll Sie im Wald vor plötzlich herab fallenden Ästen schützen. Mit dem Drahtgittervisier können Sie immer noch viel erkennen und erhalten einen zusätzlichen Schutz vor peitschenden Zweigen und Splittern, Ihre Augen und Ihr Gesicht werden es Ihnen danken. Durch die Warnfarbe sind Sie darüber hinaus viel besser zu erkennen.

Damit Sie dauerhafte Schäden an Ihrem Gehör vermeiden, sollten Sie auch einen passenden und zugelassenen Gehörschutz verwenden.

Eine hochwertige Arbeitsjacke in Signalfarben macht Sie besser sichtbar und professionelle Schutzhandschuhe, zugelassen nach DIN EN 420 und DIN EN 388 sorgen für einen festen und sicheren Griff. Eine Schnittschutzeinlage, welche sich in den Handschuhen befindet, ist jedoch nur bei Arbeiten in Arbeitskörben vorgeschrieben. Empfehlenswert sind auch Schnittschutz Stulpen

Sehr wichtig ist auch eine gute und passende Schnittschutzhose, eine solche Hose soll Sie vor ernsten Verletzungen bei der Arbeit mit einer Kettensäge schützen. Die Funktionsweise ist dabei sehr simpel: Kommt die laufende Kettensäge mit der Hose in Berührung, dann werden in der Hose eingearbeitete spezielle Kunststofffasern herausgezogen und wickeln sich um das Antriebsrad der Kettensäge. Die Kettensäge wird so in Sekundenbruchteilen blockiert und kann den Waldarbeiter nicht mehr verletzen. Sie sollten darauf achten, dass Ihre Schnittschutzhose mit Schnittschutzeinlage der DIN EN 381 Teil 2 und 5 entspricht.

Auch gute und bequeme Sicherheitsschuhe oder Sicherheitsstiefel müssen eine Schaftlänge von mindestens 19,5 Zentimetern haben und mit griffiger Sohle, einer Zehenschutzkappe, einem Knöchelschutz und einem Schnittschutz nach DIN EN 345 und DIN EN 344 Teil 2 ausgestattet sein.

 
 
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